S-Bahn und dann? – Verkehrsperspektiven für Neuhausen

Über 40 interessierte Neuhausener Bürgerinnen und Bürger begrüßte die Gemeinde- und Stadträtin Gabriele Probst am vergangenen Donnerstag im Ostertagshof in Neuhausen zu der Veranstaltung „S-Bahn und was dann – Verkehrsperspektiven für Neuhausen“, zu der die Initiative Grüne Liste eingeladen hatte. Zusammen mit dem Regionalrat Dr. André Reichel und dem Verkehrsplaner Hans-Peter Kleemann diskutierte die Esslinger Landtagsabgeordnete Andrea Lindlohr über die Perspektiven des Öffentlichen Nahverkehrs für Neuhausen und den Filderraum.

„Endlich bekommt Neuhausen wieder einen Schienenanschluss. Wie überall dort im Land, wo der Schienenverkehr verbessert wird, wird die S-Bahn sicher von den Neuhäusern gut genutzt werden. Denn nicht jeder kann oder will immer mit dem Auto fahren. Das wird gerade bei einer immer älter werdenden Bevölkerung wichtig. Darum unterstützt die grün-rote Landesregierung die S-Bahn-Verlängerung von Bernhausen nach Neuhausen und den Ausbau der Stuttgarter Stadtbahnlinie U 6 zum Flughafen mit rund 29 Millionen Euro“, sagt die Esslinger Landtagsabgeordnete Andrea Lindlohr.

Bei der Realisierung durch die Stuttgarter Straßenbahn sei Eile geboten, denn die Zuschüsse vom Bund laufen Ende 2019 aus. Spatenstich soll im Jahr 2016 sein. Die Bahnstrecke werde zwischen Filderstadt und Neuhausen auf einer Strecke von 3,9 Kilometer der alten Filderbahntrasse folgen und beim alten neuen Bahnhof oberirdisch enden.

„Im Verkehrsausschuss der Regionalversammlung habe ich für eine Troglage der Streckenführung in Neuhausen plädiert, erklärt Regionalrat Dr. André Reichel. Leider habe man aber die oberirdische Lösung bevorzugt. Die neue S-Bahn werde sich in jedem Fall lohnen, da sie eine attraktive Verbindung herstelle, die viele Menschen auf der Filder nutzen werden. „Auch müssen wir weiterdenken und überlegen, wie wir den östlichen Filderraum mit dem Neckartal verbinden. Der Kreistag hat eine Untersuchung in Auftrag gegeben, um die Möglichkeit für eine Stadtbahn von Nellingen nach Esslingen zu prüfen“, erklärt Reichel weiter.

Darüber hinaus haben André Reichel und der Vekehrsplaner Hans-Peter Kleemann eine Idee für Verlängerung der Stadtbahn von Nellingen nach Neuhausen vorgestellt. „Die Idee einer Stadtbahnverbindung von Neuhausen nach Nellingen hinab ins Neckartal ist sehr attraktiv. Sie ist allerdings nicht neu, denn wir reden über Strecken, die es schon einmal gab und die wir wieder beleben müssen“, so André Reichel.

Der Verkehrsplaner Hans-Peter Kleemann ist sich sicher, dass der Schienenausbau ein gutes Mittel ist, um der zunehmenden Verkehrsdichte entgegenzuwirken. „In vielen Städten und Regionen ist erkennbar, dass der Individualverkehr an seine Grenzen stößt und auch nicht immer weiter ausgebaut werden kann. Deshalb wird der Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs zunehmend an Bedeutung gewinnen – er muss allerdings zwingend attraktiv und barrierefrei sein“, fordert der Verkehrsplaner.

Ein wichtiges Anliegen war den Bürgerinnen und Bürger der Lärmschutz im Bereich der Einfahrt des oberirdischen Endbahnhofs. Hier bestand Einigkeit, dass man über das Planfeststellungsverfahren ein gutes Ergebnis für die betroffenen Anwohner erzielen müsse. Auch eine Bus-Verbindung nach Wolfschlugen, Denkendorf sowie nach Nürtingen ist den Bürgerinnen und Bürgern von Neuhausen wichtig.