Gute Bildung und Betreuung für ALLE von Anfang an
Seit Jahren unterstützen wir alle Bemühungen, die in unseren Kinderbetreuungseinrichtungen die Anzahl der Betreuungsplätze und die pädagogische Qualität erhöhen, sowie die zeitgemäße Ausstattung der Einrichtungen.
Die 2011 erstellte Konzeption zur Kinderbetreuung in Neuhausen ermittelte vor allem fehlende Betreuungsangebote für Kinder unter 3 Jahren und sie erstellte ein Szenario wie unsere teilweise maroden Kinderbetreuungseinrichtungen in den nächsten Jahren ersetzt werden könnten. Mit dem Erweiterungsbau am Kindergarten Sankt Franziskus und dem Bau des Kinderhauses am Egelsee wurden die ersten beiden Schritte der vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt. Danach wollten die Verwaltung und die Mehrheit des Gemeinderats erst einmal abwarten. Das führte dazu, dass zum einen seit über zwei Jahren Kinder in einem Container beim Kinderhaus am Egelsee betreut werden müssen und zum anderen Eltern lange Wartezeiten in Kauf nehmen müssen bis ihre Kinder in unseren Einrichtungen aufgenommen werden können. Schon mehrfach haben wir seitdem zum Ausdruck gebracht, dass wir mit dieser Art der Bedarfsplanung und der Unterbringung nicht einverstanden sind.
Es wurde versäumt vorausschauend zu planen und zu bauen. Es gab und gibt zwar höhere Geburtenzahlen als angenommen, aber es wurden in Neuhausen auch Baugebiete ohne Maß und Ziel erschlossen und die dafür notwendig werdende Infrastruktur, wie Kindertageseinrichtungen und Schulen, nicht vorausschauend mitgeplant. Unser Vorstoß in den Akademiegärten eine Kindertageseinrichtung einzurichten fand keine Mehrheit im Gemeinderat. Jetzt muss unter Druck hinterher geplant werden und unsere Kinder müssen viel zu lange in Interimslösungen betreut werden. Wir die Initiative Grüne Liste wollen…
- die professionelle Fortschreibung und weitere Umsetzung der Kindergartenbedarfsplanung.
- nachvollziehbare und für Eltern transparent dargestellte Aufnahmekriterien aller Kinderbetreuungseinrichtungen.
- Anmeldungen, die von zu Hause aus digital erledigt werden können.
Wir unterstützen die Planungsüberlegungen für die Sanierung und Erweiterung des Kindergarten St. Vinzenz durch die katholische Kirchengemeinde. Neben einer zukunftsfähigen Ausstattung und einer energetisch hochwertigen Bauweise werden wir auch darauf achten…
- dass die derzeitige Wegeverbindung über den Waagenbach zu den Mühlwiesen, die wegen der Erweiterung entfernt werden muss, unweit der jetzigen Querung wiederhergestellt wird.
Nachdem die Verwaltung davon ausgeht, dass ein weiterer Bedarf von bis zu 7 Gruppen besteht, haben auch wir im Oktober 2018 dem von der Verwaltung favorisierten Standort (hier können am schnellsten die baulichen Voraussetzungen geschaffen werden) für eine weitere Betreuungseinrichtung an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße zugestimmt. Der genaue Raumbedarf soll aus der beauftragten Kindergartenbedarfsplanung entwickelt werden und die Ergebnisse sollen Mitte 2019 vorliegen.
Schon heute können wir sagen, dass wir einer 7 gruppigen Einrichtung nicht zustimmen werden. Kindergarten-FachberaterInnen und auch ErzieherInnen ziehen die Arbeit in kleinen Einrichtungen vor. Mehrere Gründe sprechen gegen Einrichtungen mit mehr als 4 Gruppen:
- Der größte Nachteil großer Ganztageseinrichtungen liegt im Schichtdienst der MitarbeiterInnen und stellt für Kinder U 3 bindungstechnisch einen großen Risikofaktor dar.
- Große Einrichtungen mit vielen Gruppen stellen für Kinder vielfach eine Überforderung bezüglich der Lautstärke, Orientierung, Ruhe und der Rückzugsbedürfnisse dar.
- Alltägliche Abläufe bedürfen in großen Einrichtungen klarer Strukturen zu Lasten von flexiblem, bedarfsgerechtem und situationsbezogenem Handeln.
- Die Erfahrungen von großen Einrichtungen haben gezeigt, dass gutes Teamklima schwierig zu erreichen ist und in der Folge Supervisionsprozesse unerlässlich sind. Personalpflege, Fürsorge und Konzeptionelles kommen häufig zu kurz.
- Im Personalbereich wirken sich Krankenstände von Kolleginnen und Kollegen nachteilig aus, wenn durch diesen Umstand Doppeldienste erfüllt werden müssen. Die Folge davon ist Personalverschleiß.
Unser Augenmerk liegt natürlich weiterhin nicht nur auf der Quantität, sondern vor allem auch auf der Qualität der Angebote und schon seit Jahren auf der Bezahlbarkeit der Kinderbetreuung. Durch das „Gute-Kita-Gesetz“ des Bundes und den „Pakt für gute Bildung und Betreuung“ des Baden-Württembergischen Kultusministeriums mit den kommunalen Spitzenverbänden werden die Kommunen in den nächsten Jahren finanziell unterstützt. Vorrangig sollen die Gelder in die qualitative Verbesserung der Betreuung, gerade in die Freistellung von Leitungspersonen, fließen. Dies begrüßen wir IGL sehr.
Auf die in unserem Land immer größer werdende Kluft zwischen arm und reich weisen unterschiedliche Verbände und Organisationen seit vielen Jahren immer wieder hin. Vor allem Alleinerziehende sind besonders von Armut betroffen. Aber auch für viele Eltern stellen unsere Betreuungsgebühren eine große Belastung dar. Wir wollen, dass alle Erziehungsberechtigten von Neuhausen, auch Alleinerziehende, sich unsere Betreuungsangebote leisten können und dass die vielen qualifizierten Mütter – wenn Sie es wollen – wieder frühzeitig an ihre Arbeitsplätze zurückkehren können.
Der Gemeinderat hat letzten Sommer eine 5% Gebührenerhöhung für die Kitas beschlossen.
Einzig die Fraktion IGL hat sich klar dagegen ausgesprochen und mit NEIN gestimmt. Wir setzen uns weiterhin ein für…
- sozial gestaffelte Kinderbetreuungsgebühren.