Klimaschutz geht nicht ohne nachhaltige Mobilität
In Baden-Württemberg ist Verkehr für rund ein Drittel des klimaschädlichen CO2 Ausstoßes verantwortlich. Zudem belasten Feinstaub und Stickoxide unsere Gesundheit. Um nachhaltige Mobilität voranzubringen, wollen wir den öffentlichen Nahverkehr, Rad- und Fußwege in Neuhausen weiter ausbauen und auf eine gute Vernetzung aller Verkehrsmittel achten. Die Elektromobilität vor Ort unterstützen wir ebenso wie die Elektrifizierung der gemeindeeigenen Fahrzeugflotte. Insgesamt werden wir bei der Verkehrsplanung in unserem Ort auf sichere und kurze Wege für Fußgänger und Radfahrer und auf Barrierefreiheit achten.
Wie überall in unserer Region so ist auch in Neuhausen – vor allem morgens und abends in den Hauptverkehrszeiten – Stau auf den Durchfahrtsstraßen angesagt. Trotz dieser täglichen Strapazen scheint die „Attraktivität“ des Autos nicht zu schwinden. Im Mai 2018 fand eine Haushaltsbefragung durch das von der Gemeinde Neuhausen beauftragte Büro Koppenschläger statt. Das Ergebnis bescheinigt den Neuhäuser Bürgerinnen und Bürgern eine besondere Affinität zum Auto. Auffallend viele, 74 %, fahren mit dem Auto zur Arbeit und 65% benutzen das Auto für Fahrten unter 5 km! Unserer Ansicht nach liegt das hauptsächlich an den mangelnden Alternativen – Radwege sind entweder nicht vorhanden oder in einem schlechten baulichen Zustand und häufig unbeleuchtet. Der öffentliche Nahverkehr ist unzureichend ausgebaut, teilweise höchst unzuverlässig und es mangelt an einer intelligenten Vernetzung aller Verkehrsmittel.
Wir IGL meinen, es ist allerhöchste Zeit für eine Verkehrswende weg vom motorisierten Individualverkehr und hin zu einer umweltfreundlichen Mobilität. Dafür sind kluge und kreative Mobilitätskonzepte notwendig, die die Belange von Fußgängern, Radfahrern und ÖPNV Kunden in den Blick nehmen und die nicht wie bisher darauf bedacht sind alles für Autofahrer vorzuhalten und auszubauen.
Nicht zu vergessen – weniger Autos schaffen Platz für Spielplätze und Grünflächen und sorgen damit für mehr Aufenthalts- und Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger. Städte wie Helsinki, Kopenhagen oder die spanische Provinzhauptstadt Pontevedras zeigen, dass Einzelhändler in autofreien Zonen wieder gute Geschäfte machen. Fußgänger und Radfahrer kaufen, dazu gibt es Studien, weniger aber öfters ein.
Damit das Klima und die Gesundheit geschont werden – und nebenbei die Lebensqualität erhöht wird -, wollen wir mehr Autofahrer zum Umstieg auf umweltfreundliche Mobilität ermutigen und unterstützen deshalb…
- den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs in und um Neuhausen.
- dass das neue Wohngebiet in den Akademiegärten – mit seinen im Endausbau rund 800 EinwohnerInnen – an den öffentlichen Nahverkehr angebunden wird.
- eine bessere Anbindung nach Wolfschlugen/Nürtingen und zum Berufsschulzentrum nach Zell.
- einen 30-Min-Takt auf allen Buslinien, bzw. einen 15-Min-Takt, wenn ab 2021 die S-Bahnen im 15-Min-Takt fahren.
- einen innerörtlichen Kleinbusverkehr der alle viel frequentierten Stellen andient, wie beispielsweise die örtlichen Supermärkte, Arztpraxen, das Rathaus, die zukünftige S-Bahn-Station und die BürgerInnen bis nah an ihre Haustüre bringt. Beispiel Reallabor Schorndorf https://www.reallabor-schorndorf.de
- eine stärkere Vernetzung aller Verkehrsmittel
- ein durchgängiges Tempolimit (30) auf allen verkehrsbelasteten Durchgangsstraßen, wie die Verkehrsachse Esslinger-/Kirchstraße und Adenauer/Wilhelm/Scharnhäuserstraße
- Car-Sharing-Anbieter wie Stadtmobil, etwa durch speziell ausgewiesene Parkplätze am Rathaus.
https://stuttgart.stadtmobil.de/privatkunden/ - mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, (E-)Roller. Zusätzlich soll eine überdachte und sichere Abstellmöglichkeit, z. B. an einer Bushaltestelle in der Ortsmitte eingerichtet werden.
- bei notwendigen Ersatzbeschaffungen den Kauf von Elektroautos für den gemeindeeigenen Fuhrpark und die Bereitstellung von Elektrofahrrädern für Dienstfahrten.