Standpunkte der Fraktion IGL zur Ansiedlung von DB Schenker
DB Schenker hat sich während des Verfahrens aus unserer Sicht als integere Firma gezeigt. Sie punktet mit guten Arbeitsbedingungen, tariflicher Entlohnung ihrer Mitarbeiter, einem schlüssigen Betriebskonzept und möchte die Belastungen der Standortgemeinde so gering wie möglich halten. Würde man ein Logistikunternehmen ansiedeln wollen sprechen diese Gründe sicherlich für DB Schenker. Wir würden einige Arbeitsplätze gewinnen und unsere Gewerbesteuer erhöhen.
Im Lauf des Verfahrens haben sich für uns jedoch auch erhebliche Nachteile gezeigt, weshalb die Fraktion IGL eine Ansiedlung von DB Schenker geschlossen abgelehnt.
- Logistikbetriebe benötigen viel Fläche und bieten dafür verhältnismäßig wenige Arbeitsplätze.
- Die Fahrten der großen LKWs stellen vermutlich für Neuhausens Verkehrssituation nicht das Problem dar. Sie können in den Abendstunden direkt den Autobahnanschluss zum auf- und abfahren nutzen. Problematischer sehen wir den Hol- und Zubringerverkehr der mit Kleinlastern und der Sprinterklasse erfolgen wird. Diese Fahrten werden auch über die Straßen von Neuhausen abgewickelt werden. Es ist davon auszugehen, dass sich am vorgeschlagenen Standort und damit an der Ampelanlage gegenüber der neuen Autobahnabfahrt (Rothsches Ohr), ein neuer neuralgischer und stauträchtiger Punkt entwickeln wird.
- Wegen der genannten Gründe befürchten wir, dass sich die Verkehrsbelastungen im Filderraum durch die Ansiedlung eines weiteren Logistikunternehmens erhöhen werden. In der Folge besteht die Gefahr, dass der Ruf nach neuen Straßen wie z.B. einem Filderaufstieg bei Heumaden und weiter nach Kemnat wiederaufleben wird.
- Weiter tangiert die vorgeschlagene Einbahnstraße durch das geplante Gewerbegebiet Plieninger Weg 1 und 2 sowohl die Wirtschaftswege der Landwirtschaft als auch die Radwege.
- Der vorgesehene Standort befindet sich außerhalb des Flächennutzungsplans, der für uns ohnehin mit dem Gewerbegebiet Plieningerweg 1 und 2 schon viel zu viel Fläche ausweist.
- Letztlich ginge damit für unsere Landwirtschaft weiterer wertvoller Filderboden unwiederbringlich verloren.
Die von uns angeführten Argumente haben für uns IGL auch Bestand, wenn es um die Entwicklung des Gewerbegebiets Plieningerweg 1 und 2 geht, denn auch damit würde sehr viel Verkehr erzeugt und wertvoller Boden verbraucht. Für unseriös halten wir hingegen Versprechen, die Plieningerstraße für den Verkehr zu sperren, bei gleichzeitiger Forderung nach Erschließen des Gewerbegebiets auf der gegenüberliegenden Seite der Plieningerstraße.
Die IGL lehnt die Ansiedlung von DB Schenker ebenso ab wie die Entwicklung des geplanten Gewerbegebiet Plieningerweg 1 und 2.
Für die IGL
Gabriele Probst